Strassenbahnwelt Stuttgart
Wie jedes Jahr lud Hanni Zimmermann die MEKSler zu einer Sommerreise ein: dieses Jahr in die Strassenbahnwelt nach Stuttgart. So fuhren wir am 1. Juli ausnahmsweise am Sonntag morgen nach Norden los, und erst noch in der ersten Klasse! Nach einem Zwischenhalt mit Umsteigen in Singen machten es sich alle bequem und bestellten (Filter-) Kaffee. Zum Glück bekamen wir eine Instruktion, wie der Deckel zu gebrauchen ist … so blieb der Kaffeesatz im Becher zurück!
Und dann verteilte Heinz mit einem vielsagenden Lächeln auf den Stockzähnen den Wettbewerb. Der Titel: vertauschte Buchstaben. So mussten wir aus einem „unbedachtreubindenschar“ (*) eine Schweizer Ortschaft finden wie aus Alunasen (Lausanne), Runzel (Luzern). Mit viel Eifer machten wir uns dran, anfangs mit ziemlichem Erfolg, aber es wurde immer kniffliger: Wer weiss denn schon, dass Delfineneinklang Kleinandelfingen ist, und das fieseste: wer ausser mir kann erraten, dass Numbertote Obermutten ist (dank dem Hinweis, dass der Ort in Graubünden ist, ohne Bahnanschluss)!
In Stuttgart angekommen schauten wir in das klaffende Riesenloch der Baustelle von Stuttgart 21. Und uns war nicht ganz klar, weshalb die Tunnels neu quer zur bisherigen Linienführung gebaut werden – aber das ist ja nicht unser Problem! Nach einiger Verwirrung, welche U-Bahn wir denn jetzt nehmen müssen, steuerten wir zur S-Bahn, und los ging es Richtung Strassenbahndepot der SSB.
Nach einer kleinen Stärkung im Bistro «Meterspur» übernahm ein Wagenführer und zeigte uns mit viel Hingabe und Enthusiasmus die historischen Fahrzeuge, begonnen bei den ersten Pferdebahnwagen. Als er erklärte, wie in Stuttgart nicht mehr gebrauchte Strassenbahnen «entsorgt» wurden, hatten die Schaffhauser ein déjà-vu! Einige Wagen dürfen nur mit Führungen innen besichtigt werden, da sie so stilvoll eingerichtet sind! Nach dem Theorieteil stiegen wir vor dem Depot in ein historisches Oldtimer-Tram und fuhren gleich wieder durchs Depot weg. Vorbei an Grossbaustellen rund um den Bahnhof und über holpernde Weichen und Kreuzungen genossen wir die Fahrt durch die Stadt zum Fernsehturm. Nach einer zehnminütigen Pause bestiegen wir das inzwischen gut geheizte Bähnli wieder und fuhren zurück Richtung Stadt.
So, und nun hatten alle HUNGER. Wir fanden eine grosse Strassenbeiz: zuerst waren wir baff, wieviel auf ein Tablar gestapelt werden kann beim Abräumen der Tische, dann wieviele volle Gläser und Flaschen gleichzeitig serviert werden können. Für zufriedene Gesichter sorgte der Blick in die Kuchenvitrine und dann natürlich der leckere zˋMittag. Die verschiedenen Flammkuchen fanden Anklang. Nach dem Essen war man sich schnell einig, dass die Zeit besser genutzt wird, wenn alle noch ein Eis essen statt Strassenbahn fahren. Und die riesigen Coupes liessen keine Wünsche offen: entweder musste man die riesige Schale mit dem 50 cm hohen Stiel auf den Stuhl stellen oder sonst aufstehen zum Essen.
Da Hanni für uns noch eine spezielle Fahrt auf dem Programm hatte, fuhren wir mit der Strassenbahn an den Stadtrand zum «Erbschleicherexpress», eine Standseilbahn zum Waldfriedhof. Leider blieb uns keine Zeit für einen Spaziergang in der grosszügigen Parkanlage. Obwohl die Strassenbahn in Stuttgart in flottem Tempo unterwegs ist mussten wir zurück zum Bahnhof, damit wir um 21 Uhr in Schaffhausen zurück sind.
Herzlichen Dank an Hanni für die wiederum perfekte Organisation. Alle genossen den Tag.
Danke für den «Reisebatzen» – und bis zur nächsten Reise. Gianna
Siehe auch: Gästebucheintrag von Ralph Hölscher, Führer in der Strassenbahnwelt Stuttgart.
Rangliste des Reise-Wettbewerbs 2018 | |||
1. | Gianna Caduff | 20 Pt. | Reisebericht 2018 verfassen |
2. | Othmar Naef | 18 Pt. | Reisewettbewerb 2019 organisieren |
3. | Inge & Martin Bliestle | 17 Pt. |
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Reisewettbewerb 2018 von Heinz Müller mit Lösung
Bilderschau (Fotos von hzm, any & hzi)
(*) buchstabendurcheinander